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19.12.2022 18:15 Uhr

Feuerwehr Scharbeutz wieder einsatzbereit

Nach einem Gesprächstermin nimmt Feuerwehr den Betrieb wieder auf


Scharbeutz; Es sind brisante Tage für die Scharbeutzer gewesen. Nach 4 Tage können alle beteiligten Seiten offiziell mitteilen: „Wir haben nach einem gemeinsamen und konstruktiven Gespräch einen Konsens gefunden und wir gestalten die Zukunft für ein neues Feuerwehrgerätehaus so schnell wie es möglich ist“.

Fast 4 Tage befand sich der Brandschutz in Scharbeutz in einem Ausnahmezustand, weil sich die Mehrheit der Einsatzkräfte der Feuerwehr Scharbeutz am vergangenen Dienstag nach einem Beschluss des Brandschutzausschusses beurlauben ließen und der Ortswehrführer Sebastian Levgrün die Feuerwehr Scharbeutz offiziell nicht mehr einsatzbereit gemeldet hatte.

„Das gesamte Team und wir, als Ortswehrführung, sind am 13.Dezember voller Erwartungshaltung über eine Entscheidung für ein Grundstück für den schon längst überfälligen Neubau des Feuerwehrgerätehauses zur Sitzung des Brandschutzausschusses gegangen. Aber leider ist nach Verkündung des Beschlusses der Geduldsfaden der Mannschaft gerissen und es kam zu dieser Welle von Beurlaubungen unserer Einsatzkräfte“, erzählt Ortswehrführer Sebastian Levgrün.

Die Feuerwehr Scharbeutz wartet schon seit 20 Jahren auf einen Neubau, weil das aktuelle Feuerwehrgerätehaus nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht. Zu wenig Platz für die wachsende Feuerwehr, nicht ausreichend Sanitäranlagen und die nicht vorhandenen Duschen, keine Trennung von Einsatz- und Privatkleidung sprich sind die anhaltenden Dauerthemen im
aktuellen Gerätehaus.

„Unser Ort ist seit Jahren gewachsen, Einwohnerzahlen steigen, der Ort hat sich zu einem Hotspot vom Tourismus entwickelt und unsere Feuerwehr wächst durch unsere Nachwuchsarbeit und Mitgliederwerbung stetig weiter, aber leider nicht das Feuerwehrgerätehaus“, berichtet Levgrün weiter.

Am Dienstagabend gegen 21:30 Uhr ist es dann passiert und die Feuerwehr Scharbeutz ist nicht mehr einsatzbereit. Die Politik und die Verwaltung waren völlig überrascht, haben nicht mit solch einer Reaktion gerechnet und die Emotionen beider Parteien sind hoch gekocht. Die Gemeindepolitiker haben im ersten Moment diesen Schritt nicht verstanden und fühlten sich teilweise sehr unter Druck gesetzt.

„Ich möchte ganz klar den Begriff „Erpresser“ aus dem Raum schaffen, wenn ich in jeglicher Form so etwas gegenüber Dritten verlauten lassen habe, möchte ich mich dafür entschuldigen und ganz klar sagen, wie wichtig uns als Brandschutzausschuss und der Gemeindevertretung die Feuerwehr ist“, sagt der Vorsitzende des Brandschutzausschusses Fred Michael Pätau.

Zunächst bewegten sich beide Parteien über 40 Stunden gar nicht aufeinander zu, die Bürgermeisterin Bettina Schäfer versuchte bei beiden Seiten für ein Gesprächstermin zu werben und schließlich hat man sich am Samstag, den 17.Dezember gemeinsam im Feuerwehrgerätehaus an einen Tisch gesetzt, soweit dies im sichtlich viel zu kleinen Versammlungsraum überhaupt ging. Nach einleitenden Worten des Gemeindewehrführers Malte Levgrün, hat als neutraler Moderator Markus Rabe das Gespräch moderiert und geführt. Die Bürgermeisterin Bettina Schäfer hatte zuvor alle beteiligten Seiten zu diesem Termin eingeladen und ein paar erste Worte vorgetragen. Danach ging das Wort zunächst an die Feuerwehr. Der Schriftführer David Siegmund hat stellvertretend für die gesamte Feuerwehr gemeinsame Worte vom Team vorgetragen. Danach haben die Politik und die Verwaltung zahlreiche Fragen beantwortet und die Unstimmigkeiten wurden zu diesem Thema aufgeklärt und teilweise mit neuen Lösungsansätzen versehen.

„Gemeinsam haben wir bei diesem Termin eine Zielsetzung für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses erarbeitet und vereinbart. Alle schauen wieder in die gleiche Richtung – nach vorn. Sobald die notwendigen Gutachten, die noch durch die Verwaltung geliefert werden müssen, vorhanden sind, wird die Grundstücksfrage im Frühjahr 2023 geklärt und entschieden. Um den aktuellen Zustand zu verbessern, werden wir mit der Feuerwehr und Politik nach Lösungswegen suchen, damit die Übergangsphase bis zur  Fertigstellung des neuen Feuerwehrgerätehauses überbrückt werden kann. Denn nach einem derzeitigen Zeitplan kann man realistisch mit einem Umzug im Jahr 2027 rechnen“, berichtet Bürgermeisterin Bettina Schäfer erleichtert über das Gespräch.

Die Feuerwehr Scharbeutz hat sich im Anschluss an das Gespräch wieder einsatzbereit gemeldet und die Mitglieder der Einsatzabteilung ihren Meldeempfänger wieder eingeschaltet. Während der 4 Tage haben die umliegenden Feuerwehren Haffkrug und Timmendorfer Strand und den Brandschutz sichergestellt, sowie bei größeren Lagen die Feuerwehr Neustadt in Holstein.

„Wir möchten uns für die Unterstützung bei der Sicherstellung des Brandschutzes während dieser turbulenten Phase bei den umliegenden Feuerwehren bedanken. Das ist für so eine kurzfristige Zeit möglich, aber langfristig ist dieses nicht möglich, deshalb haben wir schnellstmöglich auf diese Einigung gehofft“, sagt Bettina Schäfer dankend.

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