Hilfsnavigation
  • Titelbild Gemeindefeuerwehr
Seiteninhalt

Tipps und Ratschläge

Wir sind nicht nur für Sie da wenn etwas passiert ist.

Uns ist es lieber, dass es gar nicht erst passiert.
Auf den folgenden Seiten haben wir Ihnen einige Informationen zusammengestellt, über Vorbeugungsmaßnahmen die Sie treffen können.

Natürlich sind wir auch gerne bereit Sie individuell zu beraten.
Mehr dazu bei den jeweiligen Themen.

Ertrinken - still und heimlich

Jedes Jahr ertrinken hunderte Menschen in Deutschland – viele davon in „Gesellschaft“. Warum? Weil das Ertrinken ein stiller und ruhiger Vorgang ist. Es dauert nur wenige Sekunden und wird oft falsch interpretiert.

Wir alle kennen Szenen aus dem Fernsehen, in denen Menschen ertrinken.
Wildes Rumgefuchtel mit den Armen, Schreie. Der Rettungsschwimmer mit dem Adonis-Körper sprintet über den Strand, stürzt sich in die Fluten und rettet die Person. Zwei Mal auf den Brustkorb drücken, eine Fontäne kommt aus dem Mund – happy end.

Wenn es doch nur immer so einfach wäre.

 

 

In Deutschland ertrinken in jedem Jahr ungefähr 400 Menschen, viele davon ertrinken beobachtet.
„Wie kann das sein?“, wird sich der Leser jetzt fragen.Oft wird die Situation schlicht falsch eingeschätzt. Der Ertrinkende wedelt meistens nicht mit den Armen und ruft auch nicht laut um Hilfe.

Warum? Weil sie es gar nicht können.

Die sogenannte „Instinctive Drowning Response“ also die instinktive Reaktion des Körpers auf das Ertrinken (im Wesentlichen beschrieben von Francesco „Frank“ Pia, einem US-amerikanischen Rettungsschwimmer und Forscher in diesem Bereich), erklärt den Vorgang wie folgt:

Manchmal werden Panik und Stressreaktionen auf eine drohende Gefahr aufmerksam machen, der Vorgang des Ertrinkens hingegen ist kurz und oft still.
Eine Person während des – oder kurz vor dem – Ertrinken ist nicht mehr in der Lage den Mund lange genug über Wasser zu halten um ausreichend zu atmen, geschweige denn zu schreien.

Durch den Sauerstoffmangel ist der Körper nicht mehr in der Lage gesteuerte Reaktionen wie Winken auszuführen. Unwillkürlich wird der Körper seitlich mit den Armen wedeln oder paddeln um den Mund über Wasser zu halten und den Kopf nach hinten neigen.

Dieser ganze Vorgang dauert lediglich 20 bis 60 Sekunden. Wenig Zeit für eine Rettung. Schnelles Erkennen ist lebensrettend.

Auf was muss ich achten?

  • Ertrinkende Personen haben ihre Arme oft seitlich vom Körper und versuchen sich über Wasser zu halten
  • Der Kopf ist nach hinten geneigt
  • Die Atmung ist stark beschleunigt und es wird keine verbale Kommunikation stattfinden können

Was kann ich tun?

  • Ganz wichtig: Ruhe bewahren!
  • Sprich die Person an, gibt es keine Antwort bleiben oft nur wenige Sekunden bis die Person versinkt
  • Eigenschutz beachten – es ist niemandem geholfen wenn man gleich mit unter Wasser gezogen wird
  • Um Hilfe rufen – an bewachten Stränden – wie in Scharbeutz – ist tagsüber schnell ein Rettungsschwimmer vor Ort

 

Wo droht Gefahr?
Grundsätzlich immer im Wasser. Gerade Kinder ertrinken auch in vermeintlich flachen und harmlosen Gewässern. Wie z. B. im Planschbecken im Garten (siehe Video).Bitte haltet Euch immer an die Baderegeln und am Strand auch an die Beflaggung der Badezonen. Rote Flagge heißt Badeverbot – hier herrscht Lebensgefahr!

Achtet vor allem auf Kinder.

Im Getümmel am Strand sind Kinder schneller verschwunden als man gucken kann und auch im heimischen Garten heißt es aufpassen. Kinder sollten niemals alleine gelassen werden – nicht am Strand, Pool, Planschbecken oder an der Regentonne.

 

Noch ein paar Anregungen:

  • Die Ausbildung zum Rettungsschwimmer bei der DLRG oder bei den DRK-Wasserwachten macht Spaß und ist sinnvoll

  • Ehrenamtliches Engagement in diesem Bereich ebenfalls

  • Kinder sollten schwimmen lernen – Kurse gibt es in fast allen Schwimmbädern oder auch bei den Wasserrettungsorganisationen

 

Und zum Schluss – die „famous last words“. Warum engagiert sich die Feuerwehr in diesem Bereich?
Die Freiwillige Feuerwehr Pönitz und Haffkrug halten je ein Feuerwehrschlauchboot vor, um im Ernstfall auf den diversen Binnenseen und auch auf der Ostsee tätig zu werden. Da wir aber – wie in unseren anderen Aufgabenbereichen – auch gerne nicht ernsthaft tätig werden müssen, versuchen wir es mal mit Prävention.

Lagekarte

FWGS Google Maps